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Start der WebApp „Jüdisches Leben in Münster“

Mit dem „Tag des Offenen Denkmals“ am 10. September 2023 wird die WebApp „Jüdisches Leben in Münster“ der Öffentlichkeit übergeben. In den Jahren 2021–2023 hat der Verein eine WebApp für digitale Stadtrundgänge u.a. mit augmented reality auf jüdischen Spuren in Münster entwickelt.

Gefördert wird dieses Projekt durch das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Es hat zum Ziel, die Stadt Münster als Heimat-Ort jüdischer Gemeinden vom Mittelalter bis in die Gegenwart vorzustellen und jüdisches Leben in Münster als Teil der westfälischen Heimat nahe zu bringen. Das Thema der „jüdischen Heimat Deutschland“ ist gerade auch gegenwärtig wieder von hoher Aktualität und Brisanz. Beantragt hatte der Verein diese Zuwendung aus dem Förderprogramm „Heimatzeugnis“. In den Richtlinien der Ausschreibung heißt es: „Gefördert werden können Projekte und Maßnahmen, mit denen in herausragender Weise lokale und regionale Geschichte, Traditionen sowie lokale und regionale Besonderheiten aufgearbeitet und öffentlich präsentiert werden.“ Mehrere tausend Arbeitsstunden haben der Vorstand und die Vereinsmitglieder in die Erarbeitung der Inhalte investiert.

Mit der Publikation steht die WebApp noch nicht in ihrem vollen Funktionsumfang zur Verfügung. Momentan sind vier der geplanten sieben Touren abrufbar, mit denen jüdische Geschichte und jüdisches Leben in Münster entdeckt werden kann:

  • Großer Rundgang: Eine Zeitreise durch mehrere Jahrhunderte und Begegnungen mit Menschen der Jüdischen Gemeinde damals und heute
  • Die jüdische Gemeinde im Mittelalter: Auf Spurensuche zu den Anfängen der jüdischen Geschichte in Münster
  • Auf den Spuren Haindorfs: Alexander Haindorf, Arzt, Kunstförderer, Reformpädagoge: seine Lebensgeschichte und sein Bildungsprojekt
  • Heimat – Heimat? Konnten jüdische Familien in Münster Heimat finden? Hoffnungen – gewaltsame Abbrüche – Neuanfänge

Folgen werden drei weitere Touren:

  • Streit um jüdische Identität: Wie kann man jüdisch sein in einer Gesellschaft, die vom Christentum geprägt ist? Ein Streitgespräch in Münster
  • Judentum und Christentum: Von christlicher Judenfeindschaft und Schritten der Annäherung zwischen den beiden Religionen
  • Jüdisches Leben in Münster heute: Blicke in das Leben der Jüdischen Gemeinde Münster zwischen Alltag und Festtag

An der Station „Clemenskirche“ fehlt noch das erste Thema: Ein Gespräch zwischen Marie-Theres Wacker und Ludger Hiepel über den Oberrabbiner Abraham Sutro und den Mediziner und Pädagogen Alexander Haindorf. Eine Station zum „Gertrudenhof“, welche u.a. die Deportation der Jüdinnen und Juden aus Münster in der NS-Zeit schildert, ist derzeit noch in der Produktion.

Am 12. November 2023 soll dann alles fertig sein und die WebApp bei einer Feierstunde in der Jüdischen Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für christliche-jüdische Zusammenarbeit präsentiert werden. Die WebApp ist aber auf Erweiterung angelegt und es gibt schon Ideen für weitere Inhalte – für die Umsetzung bedarf es aber noch weiterer Fördergelder!

Ob unterwegs per Handy oder Zuhause am Tablet oder PC: Die Nutzung der WebApp ist auch ohne installation möglich und kann einfach über den Browser genutzt werden.

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© Verein zur Förderung des Jüdischen Friedhofs Münster e.V.
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